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Kulturpolitik regional

Das Parlament der Künste am 6. März 2024 in der Bremischen Bürgerschaft.

Zahlreiche Bremer Kulturverbände haben sich zusammengeschlossen, um Bremens Kunstszene mit einem „Parlament der Künste“ eine Stimme zu geben.

Eintritt frei, Anmeldung bis 1.3. erwünscht.

 

n welchen Farben zeigt sich Demokratie?
In welchem Rhythmus bewegt sie sich?
Wie viele Bälle kann sie jonglieren?

Diesen Fragen nähern sich 87 Künstler:innen am 6. März um 18 Uhr auf den Stühlen der Bürgerschaftsabgeordneten in einer performativen Parlamentssitzung. Angestoßen durch die aktuellen Haushaltsverhandlungen und aktuellen schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen, in denen sich die freie Kulturszene bewegen muss, sowie die Debatte um die Systemrelevanz der Künste in den vergangenen Jahren verfassten Delegierte der Künstler:innenverbände ein Manifest, das als „Drehbuch“ dieser politischen Aktion fungiert.

 

Die mediale Berichterstattung über die Stürme auf den Reichstag und das US-Kapitol avancierte in den vergangenen Jahren zum Inbegriff einer fragilen und gefährdeten Demokratie. Diese Assoziation wird nun gezielt in ein Bekenntnis zum Parlamentarismus umgekehrt, indem die „Besetzung“ eines Landtages in gegenseitigem Einverständnis geschieht. Die Idee der performativen Parlamentssitzung wurde von Renate Heitmann, geschäftsführende Vorständin der bremer shakespeare company mit den Vorstände der Bremer Künstler:innenverbände in Bremen und Bremerhaven entwickelt. Antje Grotheer, Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, nahm den Vorschlag an, den Plenarsaal für einen Dialog mit den Künsten zu öffnen. „Kultur drückt die Freiheit einer Gesellschaft nicht nur aus, sie muss sie vielmehr mit erschaffen,“ erklärt Renate Heitmann. „Wir freuen uns darauf, mit den uns ganz eigenen Mitteln auf die Situation der freien Künste in Bremen aufmerksam zu machen.“

 

Die Plätze der Abgeordneten werden am 6. März von Bremer Künstler:innen besetzt, die in einer interdisziplinären Choreographie das Manifest zur aktuellen Lage der Künste durch Tanz, Musik, Poesie, Akrobatik und jede erdenkliche weitere Disziplin zum Leben erwecken. Ganz im Sinne eines politischen Dialogs formen sich Forderungen ebenso wie Angebote aus den künstlerischen Beiträgen, die das Publikum mit einbeziehen und zur Diskussion ermutigen. Kultur äußert sich als Einladung der Demokratiebildung, zum Mitdenken, Mitfühlen und Mitstreiten. Im Anschluss lädt die Parlamentspräsidentin Antje Grotheer zum Empfang in den Festsaal der Bürgerschaft.

 

In diesem Sinne sind Interessierte herzlich eingeladen, dem Parlament der Künste beizuwohnen.

Anmeldung unter
anmeldung@ buergerschaft.bremen.de

Der Eintritt ist frei.
Bitte beachten Sie, dass Jacken und Taschen, die größer als DINA4 sind, an der Garderobe abgegeben werden müssen.

Beteiligte Verbände:

Stadtkultur Bremen e.V.,
filmbüro bremen e.V.,
Berufsverband Bildender Künstler:innen Bremen e.V. (BBK),
Landesverband für darstellende Künste in Bremen (LAFDK),
DeutscherTonkünstlerverband Bremen (DTKV),
Musikerinitiative Bremen e.V. (MIB),
Künstlerinnenverband Bremen (GEDOK),
Musikszene Bremen e.V.,
Chorverband Niedersachsen-Bremen e.V.,
Landesmusikrat Bremen e.V.,
Landesverband TanzSzene Bremen e.V.,
Pop Office Bremen e.V.,
Bremer Literaturkontor e.V.,
Schriftstellerinnen Verband Bremen,
Freie Ensembles Bremen,
Clubverstärker e.V.,
klangpol – Netzwerk Neue Musik Nordwest
Planung und Durchführung:
Doris Weinberger / Felix Dreesen (BBK),
Marion Amschwand / Joel Dietege / Helge Letonja (Landesverband TanzSzene Bremen),
Tim Günther (DTKV),
Reinhart Hammerschmidt (MIB / klangpol),
Thomas Hartmann / Renate Heitmann (Stadtkultur),
Hans König

Der Bremer Berufsverband versteht sich als ein Teil des Netzwerks der Freien Bildenden Kunst in Bremen.

Auf Landesebene engagiert sich der Verband kontinuierlich u.a. in den Themenfeldern:

  • „Coronahilfen“
  • Ausstellungsvergütung / Bezahlung künstlerischer Leistungen
  • Erhöhung der städtischen Projekt- und Fördermittel
  • Bezahlbare Atelierräume
  • Professionalisierung
  • Initiierung und Verstetigung regionaler bis internationaler Förderprogramme (derzeit: Worpswede- und Paris-Stipendien)
  • Wiederbelebung/Finanzielle Ausstattung des Programms Kunst im Öffentlichen Raum
  • Umsetzung des Programms/Anwenden der Richtlinie Kunst am Bau
  • die berufsständischen Interessen u.a. im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage und die soziale Sicherung gegenüber der Politik und Verwaltung zu vertreten
  • Initiierung und Verstetigung von Professionalisierungsprogrammen (Atelierstipendium, Visiting Curators, Mentoring, etc.)
  • Initiierung von Förderprogrammen für Künstler*innen ab 40
  • Freier Eintritt für Bildende Künstler*innen in öffentlichen Museen sowie  
  • Einsatz für ein verbindliches und transparentes Kunst-am-Bau-Verfahren

Ein regelmäßiger Austausch mit den Akteuren der Bildenden Kunst in Bremen findet in der „Arbeitsgemeinschaft Künstler*innenförderung“ statt. Hier werden aktuelle Ideen, Probleme und Arbeitsfelder mit Vertreter*innen des Vereins Güterbahnhof Bremen / Areal für Kunst und Kultur, der Hochschule für Künste Bremen, des Künstlerinnenverbandes Bremen/GEDOK, des Künstlerhauses Bremen, der Städtischen Galerie Bremen und dem Senator für Kultur bearbeitet.

Bereits 2015 hat eine Gruppe aus BBK, GEDOK, HfK und Künstlerhaus Bremen das Papier „Vorschläge zur Entwicklung der Künstlerförderung in Bremen“ veröffentlicht, dessen notwendige Forderung bereits teilweise mit Unterstützung des Senators für Kultur in Bremen umgesetzt worden sind…

Der BBK arbeitet auch in den sog. „Denkzellen“, einem vom Senator für Kultur einberufenen Gremium aktiv mit. Hier sind aktuell besonders die Vorschläge der Vergaberichtlinien für die Residenzstipendien im sog. Tabakquartier in Woltmershausen zu nennen (gemeinsam mit der AG Künstler*innenförderung 2021).

Der Berufsverband lädt die Kulturdeputierten der Bremer Bürgerschaft regelmäßig zu Gesprächen und Ausstellungseröffnungen ein, um über aktuelle Handlungsfelder für die bildenden Künstler*innen zu informieren, Forderungen hinsichtlich berufsbezogener Interessen zu formulieren und im Austausch zu bleiben.

Fünf Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen von bildenden Künstler:innen in Bremen

Ein Positionspapier des Berufsverbandes Bildender Künstler*innen Bremen, des Künstlerinnenverbandes Bremen GEDOK, der Hochschule für Künste, des Künstlerhauses Bremen, der Galerie Mitte, des Güterbahnhofs Bremen – Areal für Kunst und Kultur

zum Download

"Auch Kunst ist Arbeit...!"​

Der BBK Bremen und der Künstlerinnenverband Bremen, GEDOK hatten am 02.11.2022 zu einem öffentlichen Austausch mit dem Titel „Auch Kunst ist Arbeit…!“ eingeladen, um über die Einführung einer angemessenen Ausstellungsvergütung in Bremen zu diskutieren.

Als Impulsgeberinnen waren Carmen Emigholz (Staatsrätin für Kultur in Bremen), Lisa Bergmann ( Sprecherin eines Bündnisses für gerechte Bezahlung in der Bildenden Kunst) und Janneke de Vries ( Direktorin der Weserburg Museum für moderne Kunst) geladen. Es kam unter Moderation von Beata Frenzel zu einem lebhaften, über zweistündigen Austausch mit über 40 Teilnehmer*innen aus Kultur, Politik und Verwaltung.

Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei allen Anwesenden, die am Abend konstruktiv und durchaus kritisch über Erfahrungen und Lösungswege diskutiert haben.

Hier geht es zur Nachbetrachtung: Download