geb. 1972 in Wildeshausen
seit 2013 intensive Beschäftigung mit dem Medium Fotografie (Autodidaktin)
Wenn Haut zu einer Landschaft wird.
Das Spiel mit Geschlechterklischees, Rollenbilder, Körperideale, das sind die Themen in Astrid Susanna Schulz‘ Fotografien. Der Fokus der Künstlerin liegt ausschließlich auf dem menschlichen Körper.
Die Serie There are lines widmet sich der Faszination für nackte Körper. Astrid Susanna Schulz möchte wissen, was nackte Körper erzählen und was es bedeutet, weiblich zu sein. Dazu hat sie Frauen direkt angesprochen, andere hatten sich bei Ihr gemeldet. Als Blick in die Realität stellt sich diese Serie einem männlichen Blickmuster entgegen. Natürlich ist auch sie mit dem „Male Gaze“ aufgewachsen, auf ihren früheren Bildern sind Frauen sexy und sinnlich zu sehen. In There are Lines gibt es einen anderen Blick auf Haut und die Geschichten, die sich dahinter trotz aller Offenheit verbergen. Betont wird die Vielfalt der Erscheinung, das Alter, die Ethnie und die Verletztheit und Verletzlichkeit. In dieser Serie geht es um Frauen, die Spuren haben. Zu sehen sind Ausschnitte aneinandergedrückter Körperbereiche, Verschränkung und Beugung von Haut, Narben, Pigmente, Dehnungsstreifen sowie Körpermaterie.
„Auch wenn manche Bereiche der ausschließlich weiblichen Körper erkennbar sind, so bleibt häufig offen, wohin die Linien das Auge führen. Wölbungen und Falten ziehen Bögen in strukturierte Flächen und erwecken Visionen der Natur… Im Schutz der Krümmung scheint die Haut der Modelle sinnbildlich ein Mantel für verborgene Erfahrungen zu sein“ (Saskia Benthack).
Text: Matina Lohmüller
Fotos: Jens Weyers