BBK Jahresausstellung 2022 // Künstler*innen

Ulrike Möhle

ulrikemoehle.de

geb. 1961 in Ludwigsburg

1989 – 91 Studium der Plastik / Keramik an der Universität Mainz bei Prof. Volker Ellwanger
1991 – 95 Studium der Bildhauerei / Plastik an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Fritz Vehring
1995 – 96 Meisterschülerin bei Prof. Fritz Vehring

Ausstellungsansicht Serie [stabiles Ungleichgewicht ], 2022
X1 [stabiles Ungleichgewicht ], 2022, Beton/Acrylglas/Metall, 50 x 60 x 150 cm
X2 [stabiles Ungleichgewicht ], 2022, Beton/Acrylglas/Metall, 40 x 65 x 164 cm
Y [stabiles Ungleichgewicht ], 2022, Beton/Acrylglas/Metall, 30 x 47 x 180 cm 

Ulrike Möhles Skulpturen aus der Serie Stabiles Ungleichgewicht bestehen aus geometrischen Körpern aus Beton und fluoreszierendem Plexiglas, die an Architektur erinnern. Sie erlauben nur wenige Einblicke, lagern auf fragilen hochbeinigen Gestellen und scheinen ihr Gleichgewicht zu suchen. Es wird der Eindruck von Spannung von Instabilität erzeugt. Die Skulpturen stehen jedoch stabil.

Sie bestehen aus Einzelelementen, die gestapelt, geschichtet und geschoben werden und dann eine komplexe Gesamtfigur bilden. Massiver roher ungeschliffener poröser selbstangerührter Beton wird kombiniert mit fluoreszierendem stark farbigem Plexiglas, das leicht und weich wirkt.
Acrylglas ist transluzid und reflektierend – dies transportiert Licht in die dunklen Innenräume der Betons. Das Licht erzeugt sich selbst.
Zu den beiden X: der Innenraum kann nicht genau präzisiert werden, gibt Raum vor, der gar nicht da ist durch eine Spiegelung, die den Raum tiefer wirken lässt, als er tatsächlich ist.
An den Kanten entstehen dabei durch die Lichtbrechung leuchtende Linien, die eine besondere Intensität entwickeln.
Das in einem Stück gegossene Y ist im oberen Teil roh und matt, unten glatt und perfekt
Die Kombination von perfekt und unperfekt ist gewollt, so entstehen Spannungsfelder von Unterbau, Oberfläche und Farbigkeit.

Der untere Teil der Skulpturen besteht aus pulverbeschichtetem Vierkantmetall bzw. Rohr in perfekter Ausführung. Die namengebenden Buchstaben X und Y sind jeweils im Unterbau zu erkennen.

Text: Matina Lohmüller

Fotos: Jens Weyers